ESC/ESH Guidelines for the management of arterial hypertension

Erscheinungsjahr (Stand): 2018

Federführende Fachgesellschaft(en):
European Society of Cardiology (ESC)

Weitere beteiligte Fachgesellschaften und Organisationen: 1

Bewertung durch leitlinienwatch.de

09.01.19


Pkt.

Bewertungskriterium

2

Transparenz

Auf der Homepage der ESC ist eine detaillierte Angabe der IK für jeden Autor veröffentlicht.
https://www.escardio.org/static_file/Escardio/Guidelines/DOI/DOI_Summary_2018_Hypertension.pdf
Eine Bewertung der IK ist nicht dokumentiert.

0

Zusammensetzung der Leitlinien-Gruppe

24 von 28 Autoren der Leitliniengruppe geben finanzielle Interessenkonflikte an, davon überwiegend im Zusammenhang mit dem Thema der Leitlinie (Hypertonie).

0

Unabhängigkeit der Vorsitzenden/federführenden AutorenUnabhängigkeit der Vorsitzenden/federführenden Autoren

Beide federführenden Autoren geben finanzielle Interessenkonflikte an, ebenfalls beide im Zusammenhang mit dem Thema der Leitlinie.

0

Enthaltung bei Abstimmungen

Eine Enthaltungsregel ist nicht dokumentiert.

0

Externe Beratung der Leitlinie

Eine externe Beratung über eine öffentlich zugängliche Website fand nicht statt.

0

Bonuspunkte für weitere Maßnahmen zur Reduzierung von Interessenkonflikten

Aus den Leitliniendokumenten sind keine weiteren Maßnahmen zur Reduktion von Interessenkonflikten ersichtlich.


Erläuterungen zu den Bewertungskriterien

Gesamtpunktzahl

2

Gut! (11-18)

Achtung! (6-10)

Reformbedarf! (0-5)

Kommentar

Wie auch bei den neun vorher von uns zuvor analysierten ESC-Leitlinien ist der Umgang mit Interessenkonflikten auch bei dieser Leitlinie inadäquat und nicht mehr zeitgemäß.
Bemühungen zur Regulierung von Interessenkonflikten und damit zur Reduktion von industrieller Einflussnahme auf den Leitlinienprozess sind auch weiterhin nicht erkennbar. Damit liegt auch diese Leitlinie im Vergleich zu z.B. neuen deutschen AWMF-Leitlinien mit etablierter Interessenkonfliktregulierung qualitativ im Abseits.
Die IK-Politik der ESC ist hier insbesondere aus zwei Gründen inakzeptabel: Erstens vor dem Hintergrund der epidemiologischen und gesundheitsökonomischen Bedeutung der arteriellen Hypertonie (Stichwort "Volkskrankheit") und der damit zu erwartenden Reichweite dieser Leitlinie; zweitens angesichts der Tatsache, dass gegenüber der Vorversion von 2013 die Therapieziele deutlich verschärft und Empfehlungen ausgeweitet wurden, d.h. in Richtung immer niedrigerer Zielblutdruckwerte und immer früherer medikamentöser Therapie (vgl. Abschnitt 2.1 der Leitlinie).

Die ESC-Leitlinien werden in der Regel unverändert von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) übernommen.
Das IK-Management der kardiologischen Fachgesellschaften bedarf dringend einer umfassenden Reform. Dabei können die Vorschläge der AWMF als Vorbild dienen. Wichtige Reformbausteine wären die Rekrutierung unabhängiger Autoren, mindestens aber Maßnahmen zu einer wirksamen Regulierung der bestehenden, teils umfangreichen Interessenkonflikte der Leitlinienautoren.

Hinweis: Die Bewertung wurde sorgfältig auf der Grundlage der publizierten Leitlinie vorgenommen. Wenn Sie einen Fehler bemerken, können Sie uns unter info@leitlinienwatch.de kontaktieren.