Verhinderung von Zwang: Prävention und Therapie aggressiven Verhaltens bei Erwachsenen

Erscheinungsjahr (Stand): 2018

Klassifikation: s3

Registernummer: 038-022

Federführende Fachgesellschaft(en):
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (DGPPN)

Weitere beteiligte Fachgesellschaften und Organisationen: 21

Bewertung durch leitlinienwatch.de

16.09.18


Pkt.

Bewertungskriterium

3

Transparenz

Detaillierte Angabe der Interessenkonflikte, Überprüfung der Interessenkonflikte durch den Koordinator der Leitlinie. Die Interessenkonflikte des Koordinators wurden durch die DGPPN überprüft (Leitlinienreport, ab S. 43). Die deklarierten Interessenkonflikte werden bewertet und, sofern sie für die Leitlinie relevant erscheinen, mit expliziten Konsequenzen belegt, z.B. "Enthaltung bei allen Abstimmungen zur Arzneimitteltherapie"(Leitlinienreport, ab S.45).

2

Zusammensetzung der Leitlinien-Gruppe

Drei von 17 der Beteiligten geben Beziehungen zur Arzneimittelindustrie an (Leitlinienreport S. 51-54).
Ein Mitglied der Konsensusgruppe lässt das Feld zum Besitz von Geschäftsanteilen an pharmazeutischen Unternehmen frei und damit unbeantwortet (irrtümlich?).

2

Unabhängigkeit der Vorsitzenden/federführenden AutorenUnabhängigkeit der Vorsitzenden/federführenden Autoren

Die Interessenkonflikte wurden zu zwei Zeitpunkten erfasst: beim ersten Treffen der Steuerungsgruppe 2016 und beim Abschlusstreffen 2017. Beim ersten Treffen gaben 5 von 20 Beteiligten finanzielle IK an, beim letzten 8 von 20 (Leitlinienreport S. 44).

3

Enthaltung bei Abstimmungen

Alle empfohlenen Enthaltungen wurden laut Leitlinienreport in der Konsensusgruppe umgesetzt (S.44). Dabei wurden nicht nur finanzielle Verbindungen zur Arzneimittelindustrie berücksichtigt, sondern auch zu Anbietern von Deeskalationstrainings. Die Umsetzung der Enthaltungen bei vorausgegangenen Online-Abstimmungen der Steuerungsgruppe konnte nach Aussage des Leitlinienreports aus technischen Gründen nicht überprüft werden. Dies wäre in Zukunft ebenfalls wünschenswert, zumal es sich um eine große Gruppe von Autoren handelt. Unser Bewertungskriterium bezieht sich jedoch aussschließlich auf die Abstimmungen der Konsensusgruppe.

0

Externe Beratung der Leitlinie

3

Bonuspunkte für weitere Maßnahmen zur Reduzierung von Interessenkonflikten

- Interdisziplinäre Zusammensetzung der LL-Gruppe aus Forschenden, Anwendern, Patienten und deren Angehörigen (6 stimmberechtigte Angehörigen- und Patientenvertreter)
- Verwendung von internationalen Quell-Leitlinien und Cochrane-Reviews
- Systematische Literaturrecherche


Erläuterungen zu den Bewertungskriterien

Gesamtpunktzahl

13

Gut! (11-18)

Achtung! (6-10)

Reformbedarf! (0-5)

Kommentar

Diese Leitlinie setzt Maßstäbe für den transparenten und konsequenten Umgang mit Interessenkonflikten. Von vornherein wurden nur wenige Akteure mit Interessenkonflikten beteiligt. Die verbliebenen Interessenkonflikte wurden detailliert benannt, als relevant oder irrelevant bewertet und mit Konsequenzen versehen - und das alles gut nachvollziehbar, weil für jeden Beteiligten dokumentiert. Hinzu kommt die Bestätigung, dass diese Maßnahmen auch eingehalten wurden. Auf einen externen Review wurde hier verzichtet, offenbar weil bereits die Leitliniengruppe sehr plural zusammengesetzt war. Daher schafft es die Leitlinie in unserer Bewertung nicht ganz auf die Spitzenposition, die ihr ansonsten zustünde.

Hinweis: Die Bewertung wurde sorgfältig auf der Grundlage der publizierten Leitlinie vorgenommen. Wenn Sie einen Fehler bemerken, können Sie uns unter info@leitlinienwatch.de kontaktieren.