Tumorbedingte Durchbruchschmerzen, DGS-Praxisleitlinie

Erscheinungsjahr (Stand): 2013

Federführende Fachgesellschaft(en):
Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS)

Weitere beteiligte Fachgesellschaften und Organisationen: 1

Bewertung durch leitlinienwatch.de

24.01.20


Pkt.

Bewertungskriterium

0

Transparenz

Leitlinie außerhalb des AWMF-Leitlinienregisters, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin. Es finden sich keinerlei Angaben zu Interessenkonflikten der Autoren und zum Umgang mit Interessenkonflikten. Als Autor wird eine einzelne Person genannt. Ein Leitlinienreport nach dem Modell der AWMF existiert nicht. In den Angaben zur Entstehung der Leitlinie (https://www.dgs-praxisleitlinien.de/application/files/2214/6373/9567/PLL_Tumorbedingter_Durch_Normalansicht.pdf, S.13-15) wird ein Konsentierungsprozess erwähnt, aber nicht im Detail beschrieben. Die Literaturrecherche und -bewertung sei von einem "Institut für Qualitätssicherung in Schmerz- und Palliativmedizin (IQUISP)" durchgeführt worden; ein solches Institut lässt sich in unserer Internetrecherche nicht aufspüren. Der Firma Teva wird für die Übernahme der Druckkosten gedankt, sie ist Fördermitglied der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (https://www.dgs-praxisleitlinien.de/application/files/2214/63739567
PLL_Tumorbedingter_Durch_Normalansicht.pdf, S.2). Unklar bleibt, ob die Literaturrecherche und -bewertung ebenfalls von der Industrie unterstützt wurde. Es werden 167 Beteiligte der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin und 93 weiter von der Deutschen Schmerzliga erwähnt. Ihre genaue Rolle und das Verfahren zur Konsentierung wird nicht beschrieben.

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Zusammensetzung der Leitlinien-Gruppe

Es liegen keine Angaben zu Interessenkonflikten vor. Es werden 167 Beteiligte der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin und 93 weitere von der Deutschen Schmerzliga erwähnt. Ihre genaue Rolle und das Verfahren zur Konsentierung werden nicht beschrieben.

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Unabhängigkeit der Vorsitzenden/federführenden AutorenUnabhängigkeit der Vorsitzenden/federführenden Autoren

Interessenkonflikte werden nicht angegeben. Unsere Internetrecherche zeigt jedoch finanzielle Verbindungen des Hauptautors und des zweiten Unterzeichners zu zahlreichen Arzneimittelfirmen, die Produkte im Bereich Schmerztherapie vertreiben (Interessenkonflikterklärungen siehe: https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs15006-017-0339-2)

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Enthaltung bei Abstimmungen

Eine Enthaltungsregel für Beteiligte mit Interessenkonflikten wird nicht erwähnt (zumal schon die Beteiligten und ihre Interessenkonflikte nicht aufgeführt werden).

2

Externe Beratung der Leitlinie

Ein öffentlicher Review wurde über das offene DGS-PraxisLeitlinien-Portal der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) durchgeführt, die eingegangenen Vorschläge werden jedoch nicht dokumentiert (https://www.dgs-praxisleitlinien.de/application/files/2214/6373/9567/PLL_Tumorbedingter_Durch_Normalansicht.pdf, S.14).

1

Bonuspunkte für weitere Maßnahmen zur Reduzierung von Interessenkonflikten

- Hoher Konsens bei den meisten Empfehlungen
Es wird eine "Sammlung der verfügbaren medizinischen Literatur entsprechend der üblichen Datenbankrecherchen" beschrieben. Eine systematische Literaturrecherche und -bewertung wird jedoch nicht explizit beschrieben.


Erläuterungen zu den Bewertungskriterien

Gesamtpunktzahl

3

Gut! (11-18)

Achtung! (6-10)

Reformbedarf! (0-5)

Kommentar

Problematische Leitlinie ohne erkennbare Vorkehrungen zum Schutz vor kommerzieller Einflussnahme. Die Beteiligung einer Arzneimittelfirma bei der Erstellung der Leitlinie sowie multiple relevante und nicht deklarierte Interessenkonflikte der Autoren lassen die Alarmglocken schrillen. Die fällige Neufassung dieser sechs Jahre alten Leitlinie sollte sich im Hinblick auf den Umgang mit Interessenkonflikten an den Vorgaben der AWMF orientieren (https://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Leitlinien/Werkzeuge/20180117_AWMF-Regel_Interessenkonflikte_V2.4.pdf).

Hinweis: Die Bewertung wurde sorgfältig auf der Grundlage der publizierten Leitlinie vorgenommen. Wenn Sie einen Fehler bemerken, können Sie uns unter info@leitlinienwatch.de kontaktieren.