Screening, Diagnostik und Behandlung alkoholbezogener Störungen

Transparenz

Die Angaben zu Interessenkonflikten der einzelnen Mitwirkenden und die Ergebnisse der IK-Bewertungen sind in einer separaten Tabelle außerhalb des Leitlinienreports einsehbar (https://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Leitlinien/076_D_Ges_fuer_Suchtforschung_und_Suchttherapie/076-001i_S3-Screening-Diagnose-Behandlung-alkoholbezogene-Stoerungen_2021-01.pdf). Die "Fremdbewertung der Interessen erfolgte durch Prof. G. Bühringer. Abschließend wurden die Ergebnisse in der Leitliniengruppe diskutiert und bewertet. Die Inhalte der Erklärungen und die Ergebnisse der Diskussion zum Umgang mit sekundären Interessen wurden in der Konsensuskonferenz offen dargelegt. " (Leitlinienreport S. 32). Konkrete Angaben zu Firmen-/Herstellernamen oder Institutionen werden jedoch nicht gemacht. Dagegen fordert die AWMF in ihrem Regelwerk die Transparenz der IK aller Beteiligten.
Welche Interessenkonflikte als bedeutsam gewertet und mit Konsequenzen belegt wurden, ist in dem Dokument zudem nicht ersichtlich. In der IK-Erklärung wird weiterhin auf ein externes Dokument verwiesen ("4) alle Angaben zu Tabak, siehe dort"), wobei der Titel des Dokuments nicht benannt wird.

Zusammensetzung der Leitlinien-Gruppe

Von 80 aufgeführten Leitlinienautoren haben laut IK-Erklärung insgesamt 62 Autoren einen "Interessenkonflikt mit Bezug zur aktuellen LL" (siehe hierzu Einstufungstabelle im Leitlinienreport S. 34).

Unabhängigkeit der Vorsitzenden/federführenden AutorenUnabhängigkeit der Vorsitzenden/federführenden Autoren

In den Leitungsgremien (wissenschaftliche Leitung, Koordination, Steuergruppe, leitende Autorengruppe) arbeiten 16 Beteiligte. Davon geben 9 IK an, 6 haben keine IK. Unabhängige Moderation der Konsensuskonferenz durch Frau Prof. Dr. med. Ina Kopp (Leiterin des AWMF-Institut für Medizinisches Wissensmanagement). Leitlinienkoordinatorin (parallel auch Methodikerin) ohne IK.

Enthaltung bei Abstimmungen

Eine Enthaltungsregel wurde formuliert und auch praktiziert: "Ob durch die Angaben die erforderliche Neutralität für die Mitarbeit bei der Leitlinienentwicklung in Frage gestellt ist und ob sich eine Person bei der Abstimmung von bestimmten Themen und Fragestellungen enthalten sollen, wurde im Vorfeld geprüft. Die Fremdbewertung der Interessen erfolgte durch Prof. G. Bühringer. Abschließend wurden die Ergebnissein der Leitliniengruppe diskutiert und bewertet. Die Inhalte der Erklärungen und die Ergebnisse der Diskussion zum Umgang mit sekundären Interessen wurden in der Konsensuskonferenz offen dargelegt. Die vorhandenen Interessenskonflikte wurden in „gering“, „moderat“ und „hoch“ eingestuft. Gleichzeitig wurde der thematische Bezug der Interessenskonflikte zu den Schlüsselempfehlungen geprüft, um die Stimmenthaltung der Delegierten mit Interessenskonflikten zu gewährleisten. Es fand eine Abstimmung mit allen Delegierten statt. Die Stimmen der Personen mit Interessenskonflikten wurden im Anschluss herausgerechnet. In der aktualisierten Version der Leitlinie sind nur die nach Interessenskonflikten bereinigten Ergebnisse aufgeführt. Die Konsensstärke der einzelnen Schlüsselempfehlungen ändert sich bei Einbezug der Personen mit Interessenskonflikten nicht." (Leitlinienreport Seite 33). Auf Seite 34 des Leitlinienreports ("Tabelle 5") findet sich eine Übersicht über die Empfehlung zur Stimmenthaltung in den einzelnen Bereichen und Nennung der Delegierten. Die tatsächliche Anzahl der Enthaltungen ist nicht dokumentiert.

Externe Beratung der Leitlinie

Laut Leitlinienreport fand während des Leitlinienprozesses kein externer Review über eine öffentlich zugängliche Website statt.

Bonuspunkte für weitere Maßnahmen zur Reduzierung von Interessenkonflikten

- plurale Zusammensetzung
- Verwendung von Quell-Leitlinien und Cochrane-Reviews
- systematische Literaturrecherche und -bewertung
- offene Diskussion von IK in der LL-Gruppe