Nach Dialog mit der Fachgesellschaft: Leitlinie Zervixkarzinom von gelb auf grün gestuft

(10.07.2016)

Die Leitlinie Zervixkarzinom wurde von leitlinienwatch.de zunächst mit 10 Punkten (gelb) bewertet. Nach kritischen Rückmeldungen der Fachgesellschaft wurde deutlich, dass Bonuspunkte ursprünglich nicht ausreichend berücksichtigt worden waren. Die erneute Bewertung ergab nun einen weiteren Bonuspunkt, so dass insgesamt 11 Punkte erreicht werden (grün).

Andere Aspekte bleiben kontrovers. Insbesondere bemängelte die Fachgesellschaft, dass auch für die Leitlinie irrelevante Interessenkonflikte in die Bewertung einbezogen wurden, was tatsächlich zutrifft. Leitlinienwatch.de weist immer wieder darauf hin, dass die Relevanz der Interessenkonflikte im Leitlinienprozess bewertet werden muss, weil ansonsten der Nutzer der Leitlinie im Nebel steht. Es gehört zur Leitlinienmethodik den Bezug der angegebenen Firmenverbindungen zu einzelnen Empfehlungen der Leitlinie zu überprüfen und nach ihrer Schwere abzustufen.

Zudem muss deutlich gemacht werden, dass schwere Interessenkonflikte zum Ausschluss, mittelschwere zu Enthaltungen bei Abstimmungen und leichte zum Ausschluss von Führungsrollen wie Koordination oder Textverantwortung führen.

Es sollte glaubwürdig dokumentiert werden, dass Ausschlüsse und Enthaltungen aufgrund von Interessenkonflikten konsequent umgesetzt wurden. Wenn eine detaillierte, nachvollziehbare und abgestufte Bewertung der Interessenkonflikte dokumentiert ist, vergibt leitlinienwatch.de für die Zusammensetzung der Leitliniengruppe und des Koordinationsteams die Punktzahl, die dem Anteil der Beteiligten mit relevanten Interessenkonflikten entspricht. Die Selbstbewertung und Kommentare der Autoren der Leitlinie Zervixkarzinom finden Sie hier.